Berichte von 02/2017

Letzter Tag - Centrale Montemartini und San Paolo Fuori le mura

Sonntag, 12.02.2017

Heute heißt es Abschied nehmen von einer sonnigen und warmen (16 Grad) Stadt und abends ins kalte Deutschland zurückzufliegen.

Da wir am Nachmittag zum Flughafen aufbrechen, ist das Programm klein. Als erstes geht es zum Museum Centrale Montemartini in dem Teile der Kapitolinischen Museen in einem alten E-Werk ausgestellt werden   .

Ich war schon letztes Jahr da, aber ich entdecke einen Raum, den ich letztes Jahr nicht gesehen habe. Und der hat etwas ganz Besonderes zu bieten: den Papstzug von Papst Pius IX. aus dem Jahre 1857. Neben der Lokomotive hatte der Zug einen Waggon         Mit einer Kapelle,

   einen Waggon mit einem Thronsaal

    und einen Waggon mit einem Balkon.

Na, das ist doch was! Einfach eine Wucht.

Von dort geht es drei Stationen mit dem Bus zur Papstbasilika San Paolo Fuori le Mura .

Auch dort war ich letztes Jahr schon und bin auch diesmal von den Ausmaßen beeindruckt. Da oben in einem Relief alle Päpste mit einem Medallion versehen werden und bald der freie Platz zu Ende geht, sollen 26 neue Flächen geschaffen worden sein. Aber auch diesmal habe ich nur 6 gesehen.

Heute habe ich mit Hansjörg noch den Gang durch die öffentlich zugänglichen Teile des angrenzenden Klosters gemacht. Ein sehr schöner Kreuzung  erfreute meine Augen und mein Herz.

Nach einer Kaffeepause in Trastevere geht es nun zum Flughafen.

 

 

 

 

 

Der heilige Valentin lässt drei Tage vor dem Valentinstag aus Rom grüßen

Samstag, 11.02.2017

Der erste Besichtigungspunkt heute ist die Kirche Santa Prassede ganz in der Nähe von Santa Maria Maggiore. Mich beeindrucken hier die vielfältigen und sehr großen Mosaiken und auch die Marmorböden der Kosmaten.      

Und lustig ist auch eine Gruppe asiatischer Nonnen, die alles in schnellem Tempo besichtigten. (Wir sahen sie kurz darauf die nächste Kirche besichtigen.)  

 Auf dem Weg zur Kirche San Clemente kommen wir an einem hübschen Innenhof vorbei      

Wir haben vor, San Clemente und ihre Vorgängerbauten     zu besichtigen,  schaffen aber nur den ersten Teil, da wir nicht wussten, dass die Besichtigung der Ausgrabungen von 12:30 - 15:30 nicht möglich ist und wir um 12:34 vor dem Ticketschalter stehen. Ja, sollte nicht sein.

So lesen wir alle Erläuterungen zu San Clemente im Internet nach.

Vor der Kirche entdecken wir Zurückgelassenes und es stellt sich die Frage: Ist das Kunst oder kann das weg?     

 

Wir suchen nach einem weiteren sightseeing-Punkt, doch so aus der Bahn geworfen, will sich nichts rechtes auftun und wir entschließen uns, den Tipp meiner Bekanntschaft von gestern in die Tat umzusetzen und fahren zur Endhaltestelle der Linie 3, wo ein neues Museum sein soll. Nach einer sehr langen Fahrt ist aber an der Endhaltestelle kein tolles Museum. Da hilft auch kein Ärgern.

So entschließen wir uns, durch den Park der Villa Borghese zu gehen, darin 2 Stationen mit dem Bus zu fahren, an der Piazza Barberini den Bus zum Bocca della Verità zu nehmen.

Das klappt auch alles (der Bus kommt sofort als wir zur Haltestelle kommen) und wir gönnen uns zwischendurch eine Espressopause.

Bei Bocca steht eine große Menschenschlange draußen vor dem Tor und Hansjörg verzichtet darauf, zur Wahrheitsfindung die Hand in das Maul zu legen. Statt dessen sehen wir uns die Kosmatenfussböden der Kirche Santa Maria in Cosmedin an, bestaunen wieder den Bischoffssitz in der Mitte der Kirche und können erst einmal die Gebeine des hl. Valentin nicht finden. Erst eine Reinigungskraft zeigt mir den Standort. So haben wir doch noch dem Namensgeber des Valentinstag unsere Ehre erwiesen.

 

Und wo wir schon einmal hier sind zeige, ich Hansjörg auch noch die Kirche San Giorgio in Velabro. San Griogio ist sehr schlicht und beherbergt die Schädelplatte des hl. Georg im Altar.

Nach einer späten Mittagspause geht es zum Abendessen ins Bucatino nach Testaccio und anschliessend auf einen Wein vor dem Kolloseum im Caffè Martini. Stolze Preise haben sie, aber einmal ...

Santa Maria in Aventin oder Visit of Grand Priorty

Freitag, 10.02.2017

Gestern Nacht um 23:56 kam dann die hoch erwartete E-Mail der Organisation (bellezzediroma2@gmail.com ) mit der Information, dass ich an der Führung teilnehmen kann und es um 10:30 auf der Piazza Cavalieri di Malta losgeht. Also bin ich kurz vor zehn aus dem Haus und 5 Stationen mit der Bahn, um dann auf den Aventin zu laufen. Unterwegs sehe ich Zitronen- und Orangenbäume am Strassenrand. 

Oben auf der Piazza angekommen   habe ich zuerst durch das berühmte Schlüsselloch auf den Petersdom geschaut        , bei dem man hinten die Kuppel des Petersdom sehen kann,                 und dann gewartet, bis alle eingetrudelt sind. Als letzter kam der Führer (vorher hatte aber schon jemand von der Organisation die Gelder kassiert und die Hörknochen ausgeteilt).

Nun konnten wir endlich auf das sonst geschlossene Areal und es kam ein kleines Juwel zum Vorschein. Hoch über dem Tiber mit Blick auf Trastevere, den Petersdom und die Kuppel vieler röm. Kirchen, ist es ein Ort, der der Welt ein wenig entrückt zu sein scheint. Der Führer war sehr gut und hat das Konstrukt/die Enstehung des Malteserordens sehr gut hergeleitet -leider  verstehe ich so gut wie kein Italienisch. (In der Kürze der Zeit war nur eine Italienische Führung möglich). Aber es war herrlich, wie gestenreich er einige Details seinen Zuhörern deutlich machte. 

Nach seinen Ausführungen zur Geschichte erklärt er auch das eigene Postwesen und führt uns in den tollen Garten mit einem 450 Jahre alten Baum. Daneben kann man einen Avocadobaum mit unzähligen Früchten bewundern und sich an den Camelien und dem frei wachsenden Asparagus   erfreuen.

Und einen kleinen Springbrunnen      zum Entspannen und Besinnen gibt es auch. Daran anschließend schreiten wir die Arkaden    des berühmten Schlüsselloch-Blicks ab.

Das Highlight ist dann zum Schluss der Besuch der Kirche  Santa Maria del Priorato     . Zunächst bekommen wir einige Erklärungen zu den Ornamenten aussen auf der Eingangsseite und dann dürfen wir in der Kirche Platz nehmen, um den Beschreibungen zum Altar   , der Kathedra des Grossmeisters      ( gegenüber sitzt man so   )   und sonstigen Details in den Wand-und Deckenornamenten zu lauschen .  

Das ganze dauerte doch 2 Stunden und ich habe viel erfahren.

Anschließend  schaue ich mir noch die Basilika Santa Sabine an  an und entdecke folgende Kapelle 

Vor meiner Mittagspause setze ich mich in ein mir vertrautes Cafe in Trastevere und genieße draussen meinen Mittagsimbiss mit Espresso im Sonnenschein.

Neidisch? Wär ich auch.

Bei meinem Clementinenkauf in einem kleinen Alimentari komme ich mit einem anderen Kunden ins Gespräch, da er deutsch kann. Wie es sich herausstellt, hat er ein Jahr in Berlin Agraringenieurwesen studiert und vermietet jetzt Ferienwohnungen in Rom und hat auch eine Ferienwohnung auf Sardinien. Mal sehen, ob man sich wiedersieht?

Am späten Nachmittag fahren Hansjörg und ich mit dem 115 auf den Giannicolo, um bei Kaffee/Wein    

die tolle Abenddämmerung zu genießen.  

Abends sind wir dann im checco er carettiere   in Trastevere essen mit anschließendem Wein vor Maria in Trastevere.

Alles langsam gehen lassen -Santa Bibiana

Donnerstag, 09.02.2017

Heute will ich bummeln und mich wie eine Einwohnerin von Rom bewegen.

So schlafe ich aus, frühstücke in Ruhe, erledige meine E-Mail-Korrespondenz, übe Qigong und rufe die Wegbeschreibung im Internet ab.

Und dann geht es los: Mit dem Bus H bis Nationale und anschliessend mit dem 71 vorbei an Maria Maggiore und Termini bis Prince Umberto.

Das ist ein Teil mitten in Rom, wohin sich kein Tourist verirrt. Und wenn ich nicht ein Foto der Kirche im Internet gesehen hätte, wäre sie mir gar nicht aufgefallen, neben dem Tunnel unter den Gleisen von Termini und neben dem weit sichtbaren Turm       und abgeschirmt von den vor ihr liegenden Gleisen.

 Als ich auf die Kirche zugehe, erhebt sich vor dem Eingangstor des Kirchengeländes ein alter Mann von einer einer Bank und geht zur Kirchentür. Ich denke er schliesst jetzt die Kirche,  weil es 12:00 ist, und bereue das späte Losgehen.

Aber ich habe mich geirrt: Er hält mir die Türe auf und sagt, dass er Licht machen will. Nachdem er in der Sakristei verschwunden ist, erscheint Bibiana in hellem Licht.

Ach, wie rührend.

Die Kirchenfassade (1624-1626) ist das erste Bauwerk Gianlorenzo Berninis, und der Hochaltar der Kirche enthält auch seine erste religiöse Skulptur, die Märtyrerin Santa Bibiana. Bemerkenswert ist dabei der Faltenwurf aus unzähligen Lagen Stoff.

Nach der Betrachtung der Deckengemälde und der Innenausstattung verlasse ich diese kleine Insel der Schönheit und Stille, um durch den Autotunnel auf die andere Seite der Gleise zu gelangen, wo der Bus abfährt, um mich zur Via Cavour zu bringen.

Dort schlendere ich durch den Stadtteil Monti, muss feststellen, dass die Eisdiele Fatamorgana zu hat und das es noch immer die kleinen interessanten Lädchen    gibt.

Nach einer Mittagspause schlendere ich durch Trastevere und muss feststellen, dass meine Pasticceria am Markt zu hat und auch der Delikatessenladen heute? dicht ist.

Abends fahre ich zum Flughafen raus, um meinen Mann abzuholen.

Wieder einmal der Celio und das Macro

Mittwoch, 08.02.2017

Noch eine kleine Bedienungsanleitung: Bitte auf die Fotos klicken, dann werden sie größer. 

 

Heute will ich zum Regierungsgebäude des Malteserordens in der Via Condotti, da ich die Kirche Ordenskirche Santa Maria del Priorato besichtigen will. Sie liegt oben auf dem Aventin und ist nicht öffentlich zugänglich. 

Auf dem Weg dorthin liegt in der Via Condotti die Kirche Santissima Trinta degli spagnoli    und so kehre ich ein, um die Schönheit       dieser kleinen Kirche auf mich wirken zu lassen. 

 

In der maltesischen Vertretung     kann ich nur mit dem Pförtner sprechen -ich soll in einer Stunde wiederkommen.

Da ich aus der Via Condotti die span. Treppe sehe    ,

gehe ich über die span. Treppe  zur Kirche    und anschliessend zum dazugehörigen Kloster, um wegen der Besichtigung von Wandgemälden anzufragen. Eine Beschtigungsmöglichkeit für Private gibt es nicht mehr oder so ähnlich, ist die Antwort.

So schlendere ich halt auf dem Celio an der Villa Medici vorbei, schaue auf einen Orangenbaum im Garten eines tollen Hotels und runter zur Piazza  del Popolo   , um in einem grossen Bogen wieder zurück zur Via Condotti zu gelangen.

Jetzt kann ich dort mit einer Dame sprechen, aber die Antwort ist: es finden nur freitags Besichtigungen im Rahmen einer Führung statt, nur auf Italienisch und es ist eigentlich zu kurzfristig. Ich müsste ihr eine E-Mail schreiben und sie teilt mir anschliessend die E-Mail-Adresse einer Organisation mit, die diese Führungen veranstaltet.

Nach dem Gespräch setze ich mich draußen ins Cafe  

und bei einem Kaffee formuliere ich die mail.

Zu einer Mittagspause geht es zurück aufs Zimmer, um gestärkt  mit der Linie 3 durch halb Rom zum MACRO zu fahren. Dort will ich mir die aktuelle Ausstellung von Anish Kapoor ansehen.

Auf dem Weg dort hin, trifft die Mail der maltesischen Angestellten ein und bei einem Kaffee formuliere ich eine Anfrage für Freitag an die Organisation für die Besichtigungen.

Das MACRO gefällt mir schon als Museumsbau, aber auch Kapoor, den ich in Berlin sah, ist mit ganz neuen Werken vertreten.

        Toll.

Parallel hat das MACRO noch weitere Ausstellungen, bei denen ich interessante italienische Künstler sehen kann.    oder auch

 

   mit  

   . 

Das MACRO ist ein Museum für zeitgenössische Kunst, aber beim Umbau (war früher ein Fabrikgelände) hat man auf zeitgenössische Aspekte Rücksicht genommen und die Damentoilette auch zeitgenössisch gestaltet.

   So stand ich für einige Sekunden vor der Frage: Wo ist hier der Ausgang?

Für mich hat sich dieser weite Weg gelohnt.

Auf dem Rückweg kehre ich in Trastevere noch bei Da Teo ein. Da gerade alle Tische belegt sind, soll ich in einer halben Stunde wiederkommen. Mache ich doch glatt und gehe auf die Tiberinsel, wo in der Kirche eine Andacht mit Chor ist. Ich lasse die Schönheit dieser Kirche, den Gesang und die ganze Stimmung auf mich einwirken und werde ganz ehrfürchtig .

Wieder zurück im Da Teo, komme ich mit meinem Tischnachbarn, Tom -ein Amerikaner- ins Gespräch. Wir kamen fast gleichzeitig ins Lokal  und er bekam den letzten leeren Tisch. Er entschuldigt sich vielmals (aber tat mir einen Gefallen, sonst wäre ich nicht in die Kirche gegangen) und lässt es sich nich nehmen, mir meinen Wein zu bezahlen. 

Ja, was man so alles erleben kann.

 

 

 

 

Nanni auch im Februar 2017 in Rom

Dienstag, 07.02.2017

Ja manchmal geht es schneller als gedacht: ich bin wieder da,

wo die Sonne scheint und das Leben pulsiert. Fast 6 Tage kann ich römisches Leben genießen. 

Nach einem schönen Anflug von München her

 wurde ich im Flughafen

begrüsst von         und kaufte gleich ein Wochenticket für den römischen Nahverkehr und setze mich in den Zug nach Trastevere. Dort nehme ich die Strassenbahn und steige an der gleichen Haltestelle aus wie letztes Jahr. Da ich noch auf den Vermieter warten muss, stimme ich mich schon mal mit dem Gehupe der Autos und dem Knattern der Motorräder auf die italienische Stadtgeräusche ein.

Nach Erledigung der Formalitäten noch einmal die Schuhe gewechselt und voller Tatendrang raus zur Bushaltestelle, um dem Gianocolo meinen ersten Besuch abzustatten.

Oben auf der Aussichtsterrasse  

werde ich von Garibaldi   empfangen.

Heute mache ich einen langgehegten Traum war: ich trinke einen Espresso oben am Garibaldi-Denkmal und "ergötze" mich an dem unglaublichen Blick auf Rom

 

und erfreue mich am Farbenspiel des Abendhimmels    .

Und auch Garibaldi verändert sich: 

     

Und heute erlebe ich auf dem          

zum ersten Mal  das Licht des Leuchtturms    .

Nach so viel schönen Momenten fällt mir der Abschied schwer. Aber es muss sein.

Ich nehme den Bus zur Engelsburg, überquere mit einem weiteren Bus den Tiber im Abendlicht und steige in der Nähe der Piazza Navona aus. Einmal die Atmosphäre dieses schönen Platzes in mich aufnehmen UND mit einer Stippvisite in der Kirche  Nostra Signora del Sacro Cuore (frühere Nationalkirche der Spanier) den Bus zum Colloseum genommen. Dort fehlen noch immer jede Menge Steine. Aber schön angestrahlt haben sie es.

Von dort war es mit der Strassenbahn nicht mehr weit zum Essen in Testaccio. 

Ein schöner Tag mit vielen highlights.