Alles langsam gehen lassen -Santa Bibiana

Donnerstag, 09.02.2017

Heute will ich bummeln und mich wie eine Einwohnerin von Rom bewegen.

So schlafe ich aus, frühstücke in Ruhe, erledige meine E-Mail-Korrespondenz, übe Qigong und rufe die Wegbeschreibung im Internet ab.

Und dann geht es los: Mit dem Bus H bis Nationale und anschliessend mit dem 71 vorbei an Maria Maggiore und Termini bis Prince Umberto.

Das ist ein Teil mitten in Rom, wohin sich kein Tourist verirrt. Und wenn ich nicht ein Foto der Kirche im Internet gesehen hätte, wäre sie mir gar nicht aufgefallen, neben dem Tunnel unter den Gleisen von Termini und neben dem weit sichtbaren Turm       und abgeschirmt von den vor ihr liegenden Gleisen.

 Als ich auf die Kirche zugehe, erhebt sich vor dem Eingangstor des Kirchengeländes ein alter Mann von einer einer Bank und geht zur Kirchentür. Ich denke er schliesst jetzt die Kirche,  weil es 12:00 ist, und bereue das späte Losgehen.

Aber ich habe mich geirrt: Er hält mir die Türe auf und sagt, dass er Licht machen will. Nachdem er in der Sakristei verschwunden ist, erscheint Bibiana in hellem Licht.

Ach, wie rührend.

Die Kirchenfassade (1624-1626) ist das erste Bauwerk Gianlorenzo Berninis, und der Hochaltar der Kirche enthält auch seine erste religiöse Skulptur, die Märtyrerin Santa Bibiana. Bemerkenswert ist dabei der Faltenwurf aus unzähligen Lagen Stoff.

Nach der Betrachtung der Deckengemälde und der Innenausstattung verlasse ich diese kleine Insel der Schönheit und Stille, um durch den Autotunnel auf die andere Seite der Gleise zu gelangen, wo der Bus abfährt, um mich zur Via Cavour zu bringen.

Dort schlendere ich durch den Stadtteil Monti, muss feststellen, dass die Eisdiele Fatamorgana zu hat und das es noch immer die kleinen interessanten Lädchen    gibt.

Nach einer Mittagspause schlendere ich durch Trastevere und muss feststellen, dass meine Pasticceria am Markt zu hat und auch der Delikatessenladen heute? dicht ist.

Abends fahre ich zum Flughafen raus, um meinen Mann abzuholen.